Reiseführer
Der Reiseführer von Lonely Planet hält auf 730 Seiten jede Menge Informationen über Land und Leute bereit. Das Buch ist für die Vorbereitung der Reise und vor Ort sehr hilfreich. Der Fokus liegt jedoch auf den Haupttouristenattraktionen. Daher sollte man sich auch vor Ort über mögliche Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten informieren, insbesondere wenn man abseits ausgetretener Pfade unterwegs ist.
Lonely Planet Argentinien
Taschenbuch: | 730 Seiten |
Verlag: | Lonely Planet Deutschland |
Auflage: | 4. deutsche Auflage, Februar 2013 |
Sprache: | Deutsch |
ISBN: | 978-3-8297-2376-6 |
Kartenmaterial
Ich bin ein Freund von Landkarten. Da mir die Argentinien-Gesamtkarte nicht detailliert genug war, habe ich mich für die detaillierten regionalen Straßenkarten von Automóvil Club Argentino entschieden.
Die Vorderseite enthält die Straßenkarte. Auf der Rückseite sind Detailkarten von Städten und Nationalparks abgebildet. Dies empfand ich als sehr hilfreich. Ein Nachteil war, dass die Karten viel Platz in Anspruch nehmen.
Die Karten können über Geobuchläden bezogen werden.
Argentinien Straßenkarte
- Blatt 1: Region Norte
- Blatt 2: Region Cuyo y Norte
- Blatt 5: Region Cuyo
- Blatt 7: Region Patagonia
- Blatt 8: Region Patagonia
- Blatt 9: Region Patagonia
Verlag: | Automóvil Club Argentino |
Auflage: | 2015-2017 |
Sprache: | Spanisch |
Maßstab: |
1:1.000.000 |
ISBN: |
978-987-529-978-8, 978-987-529-981-8, 978-987-529-130-0, 978-987-529-136-2, 978-987-529-982-5, 978-987-529-980-1 |
Motorradtransport nach Argentinien
Für den Transport des Motorrades von Deutschland nach Südmerika gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten - Seetransport oder Lufttransport. Ich habe mich für den Seetransport entschieden, da dies günstiger ist und ich im Oktober und November auf mein Motorrad verzichten konnte.
Ich habe mich für In Time Forwarding & Courier entschieden. Das Unternehmen bietet im Winter eine Sonderaktion nach Chile an. Die Motorräder werden so wie sie sind in einen Sammelcontainer geschoben. Eine Verpacken in Holzkisten entfällt somit. Der Tank muss nahezu leer und die Batterie abgeklemmt sein. Eine Abholung bzw. Anlieferung des Motorrades ist ebenfalls möglich.
Die Motorräder kommen in San Antonio an, das etwa 90 km südlich von Valparaíso liegt. Vor Ort erfolgt die Abwicklung mit einem deutschsprachigen Agenten. Dies läuft reibungslos. Innerhalb weniger Stunden ist alles erledigt und die Reise kann starten.
Lediglich die Kommunikation mit In Time könnte etwas besser sein. Hier musste ich öfter nachhaken. Dass die Motorräder nicht mehr in Valparaíso ankommen, sondern in San Antonio, habe ich erst durch den Lieferschein erfahren.
Die Abholung und Anlieferung des Motorrades durch die von In Time beauftragte Spedition erfolgte sehr kurzfristig. Hier hätte ich mir eine frühere Information über den Abhol- bzw. Liefertermin gewünscht. An einem Morgen anzurufen und mitzuteilen, dass man zwischen 13 und 16 Uhr das Motorrad anliefert, ist doch etwas kurzfristig.
Erforderliche Dokumente und Grenzübertritte
Ein Carnet de Passage wird nicht benötigt. Laut der ADAC-Übersicht wird das Mitführen eines Carnet de Passage empfohlen. Beim Beantragen hat man mir jedoch mitgeteilt, dass Argentinien und Chile zwar am Carnet-System teilnehmen, das Dokument in der Praxis aktuell jedoch nicht verlangt wird. Daher habe ich auf das Carnet verzichtet. Da sich dies jedoch ändern könnte, empfehle ich, vor einer Reise mit dem ADAC Rücksprache zu halten.
Ein internationaler Führerschein und der internationale Fahrzeugschein sollten mitgeführt werden. Ich war ein wenig überrascht, dass man an den Grenzübergängen nichts mit dem internationalen Fahrzeugschein anfangen konnte. Oft musste ich den Aufbau erklären und die passende Seite raussuchen. Letztendlich war nur das Kennzeichen von Interesse.
Die wichtigsten Dokumente beim Grenzübertritt sind ...
- der Reisepass
- das Zolldokument für das Motorrad
Die Fahrgestellnummer wurde nie geprüft, außer bei der ersten Einfuhr und letzten Ausfuhr in San Antonio (Chile). Dennoch sollte man prüfen, ob in dem Zolldokument Fahrgestellnummer und Kennzeichen richtig angegeben bzw. übernommen worden sind, um eventuellen Problemen vorzubeugen.
Wenn man die Grenze überquert bekommt man einen einfachen Ablaufzettel ausgehändigt, der für beide Länder gilt. Dieser dient als Nachweis, dass man alle erforderliche Stationen abgelaufen hat. An jeder Station wird der Zettel entsprechend abgestempelt. Erst wenn man die erforderlichen Stempel bekommen hat, kann man aus- bzw. einreisen.
Polizeikontrollen
In Argentinien gibt es sehr viele Polizeikontrollen entlang den Straßen, zum Beispiel an der Grenze zweier Regionen oder bei größeren Städten. Als Tourist wurde ich oft durchgewunken, wenige Male wurden meine Dokument geprüft. Die Polizisten waren mir gegenüber immer sehr freundlich.
In der Nähe von El Nihuil hatte ich eine Panne mit meinem Motorrad. Der gerufene Polizist war sehr hilfsbereit. Er hat mein Motorrad mit dem Pick-up nach El Nihuil zurückgefahren und sogar einen Transport nach San Rafael organisiert.
Die Meinungen über argentinische Polizisten scheinen zweigeteilt zu sein. Manchmal wurde mir empfohlen, bei Problemen jedweder Art zur Polizei zu gehen. Diese würde mir immer weiterhelfen. Wenn man von Argentiniern gefragt wird, wie sich Polizisten gegenüber einem Verhalten, lässt dies vermuten, dass Polizisten nicht immer so freundlich sind. Ich vermute, dass man gegenüber ausländischen Touristen generell etwas freundlicher eingestellt sein könnte.
Wenn man Chilenen fragt, sind aus deren Sicht alle argentinischen Polizisten korrupt. Laut Berichten von anderen Reisenden soll es im Norden einige Polizeistationen geben, wo Korruption an der Tagesordnung ist. Teilweise muss viel Geld entrichtet werden, um den Kontrollpunkt passieren zu können. Es wird daher empfohlen, diese Stationen zu umfahren.
Straßenverhältnisse
Die Hauptverkehrsstraßen sind in einem guten Zustand und asphaltiert. Nebenstraßen oder Straßen durch Nationalparks können unasphaltiert sein und sich in einem schlechten Zustand befinden.
In den Straßenkarten ist oft gekennzeichnet, ob es sich um eine asphaltierte oder nicht-asphaltierte Straße handelt. Für einige Straßen wird ein Allradfahrzeug empfohlen. In guten Karten sind diese Straßen mit einem 4x4-Symbol gekennzeichnet.
Google Street View kann ebenfalls helfen, sich über den Straßenzustand zu informieren. Wenn man sich unsicher ist, sollte man sich bei Einheimischen nach dem Straßenzustand erkundigen. Wenn nur Jeeps die Strecke befahren, ist mit schwierigen Abschnitten zu rechnen. Kommen einem einfache PKWs entgegen, sollte die Piste beherrschbar sein.
Oft lassen sich die Pisten gut fahren. Manchmal sind sie mit Schlaglöchern und starkem Wellblech übersät. Passagen mit groben Schotter oder weichem Sand können ebenfalls auftreten. Der Zustand hängt oft davon ab, wann die Straßen zuletzt erneuert worden sind.
Inbesondere im Süden Argentiniens können sehr heftige Seitenwinde auftreten. Eine angepasste Fahrweise ist zu empfehlen. Oft muss die Geschwindigkeit deutlich reduziert werden.
Im Winter werden viele Grenzübergänge in den Anden geschlossen. Über den Status kann sich im Netz informieren.
Tankstellennetz
Das Tankstellennetz ist gut ausgebaut. In größeren Orten gibt es eigentlich immer eine Tankstelle. Gelegentlich kann es vorkommen, dass mal eine Benzinsorte nicht verfügbar ist. Bis auf zwei Ausnahmen habe ich immer Benzin bekommen können. Ich empfehle dennoch, sich insbesondere in abgelegenen Gebieten nicht auf eine einzige Tankstelle zu verlassen und jede Tankmöglichkeit zu nutzen.
Die kleine Tankstelle in Baja Caracoles ist bei Motorradfahrern sehr beliebt, da es 130 km vor und 230 km hinter dem kleinen Ort keine weitere Tankstelle gibt. Als ich dort vorbeigefahren bin, gab es kein Benzin, da der Tanklaster nicht rechtzeitig eingetroffen war.
Die Benzinsorten werden mit der Oktanzahl bezeichnet. Es stehen Normal 83 (verbleit!), Super 95 und Premium 98 zur Auswahl.
Tanken kann in Argentinien etwas länger dauern. In der Regel kann man nicht selbst tanken, sondern ein Tankwart macht dies. Die Bezahlung erfolgt oft direkt an der Tanksäule. Je nach dem, wie viele Tankwarte gerade arbeiten und wie groß der Andrang ist, kann es bis zu 30 Minuten dauern.
Wenn gerade Benzin angeliefert wird, macht die Tankstelle dicht. Daher habe ich mir angewöhnt, am Abend den Tank vollzumachen. So kann ich notfalls auf den nächsten Morgen ausweichen, sollte die Tankstelle gerade geschlossen sein, oder eine andere Tankstelle suchen.
Unterkunft und Übernachtung
Übernachtet habe ich auf Campingplätzen sowie in Hostals und Hotels, je nachdem wie das Wetter war und worauf ich gerade Lust hatte. In größeren Städten habe ich auf einen sicheren Abstellplatz für mein Motorrad Wert gelegt.
Niveau und Ausstattung der Campingplätze können stark variieren. Insbesondere die Sanitäranlagen sind oft in einem schlechten Zustand. Wenn etwas defekt ist, wird dies nicht oder nur notdürftig repariert. Gute Campingplätze bieten eine überdachte Sitzgelegenheit mit Licht und Strom pro Parzelle.
Außerhalb der Saison sind viele Zeltplätze geschlossen. Es kann auch vorkommen, dass man zu dieser Zeit oft fast allein ist. In der Hochsaison sind die Campingplätze in beliebten Gegenden oft voll ausgebucht. Teilweise werden Zeltplätze dann auch überbelegt, sodass es zu langen Warteschlangen an den Duschen und Toiletten kommen kann.
Manchmal werden auch Hintergärten zu einem Zeltplatz umfunktioniert. Dann steht Zelt an Zelt. Diese Campingplätze habe ich gemieden.
WLAN gab es nur selten und wenn dann nur in der Nähe der Rezeption. Oft war die Verbindung nicht sehr stabil.
Handy und lokale SIM-Karten
Möchte man sein mitgebrachtes Handy oder Smartphone mit einer argentinischen SIM-Karte betreiben, muss das Handy zuvor registriert werden. Dies kann in der Regel im Geschäft des jeweiligen Mobilfunkanbieters erledigt werden.
SIM-Karten gibt es in vielen kleinen Geschäften für wenig Geld zu kaufen. Die Verkäufer informieren einen oft nicht über die bestehende Registrierungspflicht.
Reisezeit und Wetter
Die beste Reisezeit für den südlichen Teil Argentiniens sind die Sommermonate Dezember bis Februar. Dann ist am wärmsten und es gibt weniger Niederschläge. Die anderen Landesteile können aus in den anderen Monaten gut bereist werden, wobei hier regionale Besonderheiten berücksichtigt werden sollten.
Ausrüstung und Kleidung
Im südlichen Teil Argentinien ist immer mit Regen und Wind zu rechnen. Daher sollte man regenfeste, windundurchlässige und strapazierfähige Kleidung dabei haben, die man in den Sommermonaten am besten nach dem Zwiebelprinzip trägt.
Für Wanderungen ist festes Schuhwerk erforderlich. Die Wanderwege führen teilweise über grobe Steine und Geröll, aber auch durch sumpfiges Gelände. Das Schuhwerks sollte daher auch wasserfest sein.
Aufgrund der intensiven Sonneneinstrahlung ist ein Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor zu empfehlen. Eine Sonnenbrille sollte auch nicht fehlen.
Tourveranstalter und Nationalparks
In Argentinien habe ich an einigen geführten Touren teilgenommen, zum Beispiel zur Cueva de las Manos, im Parque Nacional Los Glaciares und auf dem Beagle Kanal. Dabei habe ich nur positive Erfahrungen gemacht. Die Guides sind kompetent und mit Leidenschaft dabei. Auf den Bootstouren war es mir etwas zu voll auf den Booten.
Ausländische Touristen müssen in der Regel in den Nationalparks einen höheren Betrag entrichten als Einheimische. In Anbetracht der Einkommensverhältnisse in Chile halte ich dies für angemessen.
Geld
Die Währung Argentiniens ist der argentinische Peso.
Die gängigsten Kreditkarten werden weitgehend akzeptiert. Man sollte jedoch immer ausreichend Bargeld dabei haben, da nicht überall mit Kreditkarte gezahlt werden kann.
Trinkgeld
In Argentinien ist es üblich, für guten Service Trinkgeld zu geben. In Restaurants und Cafés werden oft auf den Rechnungen zwei Beträge ausgewiesen. Der zweite Betrag enthält ein Trinkgeld von 10%. Beim Bezahlen kann man dann angeben, welchen Betrag man begleichen möchte. Auch Guides und Fahrer freuen sich über eine kleine Zuwendung, wenn man mit dem Service zufrieden ist.
Linkliste
Die folgenden Webseiten halten weitere Informationen bereit:
Länderinformationen:
Grenzübergänge:
Wetter:
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